K+S stellt Werk Werra für die Zukunft auf
- Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und langfristige Zukunftssicherung des Werkes bis zum Jahr 2060
- Langfristig höhere und stabilere Produktion
- Deutliche Verringerung des ökologischen Fußabdrucks und Sicherung von Arbeitsplätzen in der Region
- Erneute Reduzierung flüssiger und fester Rückstände
- Deutliche Erhöhung der Energieeffizienz bei gleichzeitiger Reduzierung von CO2-Emissionen
- Wichtiger Schritt zur langfristigen Dekarbonisierung der Kaliindustrie
- Zukunftsorientiertes Produktportfolio mit Spezialitäten
- Umbau erfolgt bei laufender Produktion bis zum Jahr 2026/2027
K+S geht einen großen Schritt bei der strategischen Optimierung des Bestandsgeschäfts und der weiteren Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks der heimischen Kaliproduktion. Das weitreichende Projekt „Werra 2060“ stärkt die Wettbewerbsfähigkeit und verlängert die Laufzeit des Werkes Werra mit einer langfristigen höheren und stabileren Produktion. Es sichert langfristig Arbeitsplätze sowie Wertschöpfung in der Region und sorgt dafür, dass K+S ihren Kunden weiterhin zukunftsorientierte Produkte anbieten kann.
„Wir eröffnen unserem Verbundwerk Werra eine langfristige Zukunftsperspektive bis zum Jahr 2060 und stärken die Wettbewerbsfähigkeit des Werkes. Im Einklang mit unserer Klimastrategie setzen wir künftig verstärkt innovative, trockene Aufbereitungsverfahren ein, reduzieren unsere Emissionen deutlich und gehen zugleich einen wichtigen Schritt zur langfristigen Dekarbonisierung der heimischen Kaliproduktion“, sagt Dr. Burkhard Lohr, Vorsitzender des Vorstands der K+S Aktiengesellschaft. „Mit Werra 2060 werden die Umweltauswirkungen des Werks maßgeblich verringert. Das verdeutlicht unseren eigenen Anspruch, Vorreiter für nachhaltigen Bergbau zu sein“, ist Lohr überzeugt.
Umstellung der Fabriken auf trockene Aufbereitungsverfahren
Die Standorte Unterbreizbach (Thüringen) und Wintershall (Hessen) des Verbundwerks Werra werden bis in die Jahre 2026/2027 auf ein trockenes Aufbereitungsverfahren umgestellt. K+S setzt dabei auf die sogenannte elektrostatische Trennung (ESTA-Verfahren), um Salzminerale ohne den Einsatz von Wasser trocken zu sortieren. Diese im Unternehmen etablierte Technologie ist jetzt nochmals entscheidend weiterentwickelt worden. Nachgeschaltete energie- und abwasserintensive Heißlöse- und Flotationsverfahren werden deshalb nicht mehr benötigt und eingestellt. Die Fabrik am Standort Hattorf wird vorerst mit heutiger Technik weiterbetrieben.
Halbierung der Prozesswässer
Durch die Umstellung der Produktion in den Fabriken Unterbreizbach und Wintershall wird sich die Menge an Prozesswässern für das Werk Werra insgesamt auf eine Million Kubikmeter pro Jahr mehr als halbieren. Die verbleibenden Wässer werden standortfern entsorgt oder sind für die sogenannte Einstapelung geeignet, bei der bestimmte Salzlösungen aus der Kaliproduktion nachhaltig und dauerhaft unter Tage gespeichert werden.
Weniger Gasbedarf und geringerer CO2-Ausstoß
Auch der Dampfbedarf wird durch den Einsatz des trockenen statt der nassen Aufbereitungsverfahren gesenkt. Somit können die Kraftwerke mit deutlich reduzierter Leistung und minimierten Erdgasbedarf betrieben werden. Der CO2-Ausstoß wird an den Standorten Unterbreizbach und Wintershall um rund 50 Prozent gesenkt.
Neues Gewinnungsverfahren und Ausbau von Trockenversatz
Der Einsatz der neuen Technologien ermöglicht auch ein neues Gewinnungsverfahren. Dabei werden feste Produktionsrückstände in die Abbauhohlräume gebracht und wirken stabilisierend. Durch diesen Effekt ist es möglich, einen Teil des in den Pfeilern vorhandenen Salzes für die Aufbereitung zu nutzen. Hierdurch wird die Wertstoffausbeute am Standort deutlich gesteigert. Zugleich wird die für Anfang der 2030er Jahre geplante Erweiterung der Halde Wintershall nicht mehr im angedachten Umfang erforderlich sein.
Weiterentwicklung des Spezialitätenportfolios
Mit der Umstellung der Prozesse geht auch eine Weiterentwicklung des Produktportfolios einher. Die Marktposition bei Kali-Magnesium-Düngemitteln wird wesentlich gestärkt. Außerdem wird sich der Anteil an Rollgranulaten, welche bisher nur einen kleinen Teil der Produktion ausmachten, erhöhen. Das Produktportfolio wird unter Kosten-, Nachhaltigkeits- und Qualitätskriterien insgesamt konkurrenzfähiger.
Umbau des Werkes bietet viele Chancen
„Mit der Realisierung von Werra 2060 können wir die wertvollen Kali-Vorräte der Lagerstätte an der Werra bis zum Jahr 2060 wertschöpfend nutzen. Die Laufzeit des Standorts Unterbreizbach (Thüringen) verlängert sich bis zum Jahr 2040. Zugleich setzen wir neue Maßstäbe hinsichtlich Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit“, sagt Dr. Burkhard Lohr. „Werra 2060 bietet uns die Chance, unseren Kunden zukunftsorientierte Produkte zu liefern sowie weiterhin ein attraktiver Arbeitgeber und verlässlicher Partner für das Standortumfeld zu sein“, so Lohr abschließend.
Vorbereitende Tätigkeiten bereits gestartet
Über und unter Tage laufen bereits die vorbereitenden Tätigkeiten für die Projektrealisierung. In der Fabrik Unterbreizbach beginnen die Bauarbeiten im Jahr 2023 und sollen bis Ende 2026 abgeschlossen sein. Der Umbau der Fabrik Wintershall beginnt im Jahr 2024 und dauert bis Mitte 2027. Die Umsetzung wird bei laufender Produktion stattfinden, sodass Betriebspausen optimal genutzt werden.