Welche Klimawirkung hat
die Tätigkeit des eigenen Unternehmens und der erzeugten Produkte? Und wie
ermittelt man den Ausstoß an Treibhausgasen und erstellt daraus eine
CO2-Bilanz? Diese Fragen standen im Mittelpunkt einer gemeinsamen
Veranstaltung der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) und
der Effizienzagentur NRW (efa NRW). Gut 20 interessierte Vertreterinnen und
Vertreter aus Industrieunternehmen der Region lernten dazu jetzt in der IHK
Lippe die Hintergründe und den methodischen Ansatz der
CO2-Bilanzierung sowie das kostenfreie und einfach zu bedienende
Online-Tool „ecocockpit“ der Effizienzagentur NRW in der Praxis kennen. „Eine
CO2-Bilanz erstellen und zwar ohne Riesenaufwand und dennoch mit
belastbaren Ergebnissen, das wünschen sich immer mehr Unternehmen“, so Matthias
Carl, stellvertretender Geschäftsführer der IHK Lippe.
„Insbesondere große
Konzerne aus der Handel, Automobil- und Möbelindustrie verlangen inzwischen von
ihren Lieferanten konkrete Aussagen zum Ausstoß von Treibhausgas“, betonte
Gabriele Paßgang von der efa NRW. Andreas Bauer-Niermann von der efa NRW nannte
viele weitere Gründe, warum sich Unternehmen mit der CO2-Bilanzierung
befassen sollten: „Ab 2021 wird es teuer. Denn die CO2-Emissionen von
Brenn- und Kraftstoffen werden mit einem jährlich steigenden Preis belegt.“
„Aber auch die
Klimaschutzziele der Bundesregierung zwingen zum Handeln“, sagte Bauer-Niermann.
Unternehmen sollten sich deshalb auch strategisch mit dem Thema
CO2-neutrale Produktion auseinandersetzen. „Dazu muss man wissen, wo
man heute steht und an welchen Stellen man effektiv mit Maßnahmen ansetzen
kann“, bemerkte Bauer-Niermann. Unterschätzt würden derzeit noch die Chancen, z.
B. für eine effizientere Produktion und das Produktmarketing sowie für das
Arbeitgeber- und Unternehmensimage. Bauer-Niermann forderte die Teilnehmenden
auf: „Werden Sie jetzt aktiv. Dann geben Sie in ihrer Branche den Ton an,
setzten die Standards und diskutieren auf Augenhöhe mit Ihren
Lieferanten.“
Foto: IHK Lippe