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Politik&Gesellschaft

Personalmangel bei der Bundespolizei

Personalmangel bei der Bundespolizei gefährdet die Sicherheit rund um den Fußball

Zum Start der Bundesligasaison 2015/16 warnt die Gewerkschaft der Polizei (GdP) vor Sicherheitslücken im Fanreiseverkehr. Ursache sei der Personalmangel bei der Landespolizei in Nordrhein-Westfalen und bei der Bundespolizei. Allein der Bundespolizei, unter anderem zuständig für die Sicherheit an den Bahnhöfen, fehlen laut Gewerkschaft rund 3.400 Stellen, in Nordrhein-Westfalen wurden in den letzten 10 Jahren ebenfalls ca. 2.000 Stellen abgebaut.

Die Bahnhofsdienststellen der Bundespolizei und die Bundesbereitschaftspolizei arbeiten bei der Fanbegleitung Hand in Hand. Aber inzwischen sind beide Bereiche völlig unterbesetzt und die Bereitschaftspolizei steht nur noch bedingt als Einsatzreserve zur Verfügung, weil sie woanders Personalmangel ausgleichen muss.

“Gewaltbereite Hooligans nutzen Bahnhöfe als Treffpunkte für gewalttätige Auseinandersetzungen. Dort müssen wir sie von den vielen friedlichen Fans und den unbeteiligten Bahnreisenden trennen”, so Jörg Radek, Vorsitzender der GdP Bundespolizei. Doch die Bundespolizei sei aufgrund des Personalmangels an vielen Bahnhöfen überhaupt nicht mehr präsent. Die Aufgabe fällt dann dem Streifendienst der Landespolizei zu, die laut GdP in kleinere Landratsbehörden mit Umsteigebahnhöhen selbst unterbesetzt und überaltert sind.

“Dass das nicht funktioniert, liegt auf der Hand”, sagt der GdP-Landesvorsitzende in NRW, Arnold Plickert, und berichtet von einem Vorfall im Mai am Bahnhof Minden-Lübbecke (ständiger Umsteigebahnhof), als dort plötzlich über 100 Dortmunder Hooligans neun Mönchengladbachanhänger angriffen. Polizisten der Landespolizei mussten dazwischen gehen und wurden massiv angegriffen. “Es grenzt an ein Wunder, dass sowohl Beamte als auch andere Reisende nicht verletzt wurden. Aber auf Wunder dürfen wir uns nicht verlassen”.

Die GdP fordert daher eine Einstellungsoffensive für die Polizeien von Bund und Land, um die vorhandenen Personallücken zügig zu schließen und keine weiteren Rückzug aus den ländlichen Regionen zuzulassen. Die derzeitigen Einstellungszahlen reichten kaum aus, um die Polizisten zu ersetzen, die in Pension gehen.

Auch der geplanten Ausstattung von Bahnhöfen mit Videoüberwachung erteilt die GdP eine Absage. “100 Bahnhöfe mit Videokameras auszustatten, ist vollkommen unzureichend. Insgesamt gibt es in Deutschland schließlich fast 6.000 Bahnhöfe und Haltepunkte. Außerdem hilft aus Videoüberwachung nur dabei Täter zu ermitteln, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Unser Ziel muss doch aber die Verhinderung von Gewalttaten sein. Und das geht nur mit ausreichend Polizistinnen und Polizisten vor Ort”, so Radek.

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