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Forschung&Wissenschaft

Trotz Kosten, Krieg und Krisen: Deutsche sparen nicht an Geschenken

Vater, Mutter, Kind mit Einkaufstüten.

Weihnachtsstudie der FOM Hochschule.

Die Kosten für Energie, Lebensmittel und Benzin steigen – dennoch möchte sich die Mehrheit der Menschen in Deutschland in diesem Jahr nicht bei den Ausgaben für Weihnachtsgeschenke einschränken. Nur jeder Dritte gibt an, aufgrund höherer Lebenshaltungskosten das Budget für Geschenke zu reduzieren. Das geht aus der aktuellen, repräsentativen Weihnachtsstudie der FOM Hochschule hervor. Danach wollen die Befragten im Durchschnitt 520 Euro ausgeben – das entspricht dem Niveau des Vorjahres. An der Befragung haben rund 35.300 Menschen teilgenommen.

Nie lagen die Ausgaben für Weihnachtsgeschenke höher als im vergangenen Jahr. Und auch in 2022 möchten die Befragten ihre Liebsten wieder reichlich beschenken. Die angespannte wirtschaftspolitische Lage scheint dabei keine entscheidende Rolle zu spielen. Für sechs von zehn Befragten wirken sich die gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise nicht auf den Kauf von Weihnachtsgeschenken aus. Eine unsichere Jobperspektive und gestiegene Benzinpreise haben einen noch geringeren Einfluss auf das Kaufverhalten der Bundesbürgerinnen und -bürger. Nur acht Prozent geben an, aufgrund der Sorge um die berufliche Zukunft weniger Geld für Weihnachtsgeschenke auszugeben. Die hohen Preise an der Zapfsäule sind nur für 21 Prozent ein Grund, sich beim Weihnachtsshopping einzuschränken.

Krisen wirken sich der Studie zufolge kaum aus

„Wir hätten erwartet, dass sich die aktuellen Krisen und Herausforderungen stärker auf die Kauflaune der Deutschen auswirken“, sagt der wissenschaftliche Leiter der FOM Weihnachtsstudie, Prof. Dr. Oliver Gansser. „Möglicherweise hängt das damit zusammen, dass mit dem Weihnachtsfest der Wunsch nach Tradition und einem ritualisierten Familienerlebnis einhergeht.“

Das schenken die Menschen in Deutschland

Zu den beliebtesten Weihnachtsgeschenken zählen auch 2022 Bücher (49 Prozent), Kleidung, Schuhe und Accessoires (46 Prozent) sowie Kosmetika und Parfums (45 Prozent). Für diese Produkte wird jedoch nicht das meiste Geld ausgegeben. Ganz vorne rangieren Smartphones (138 Euro), Geldgeschenke (129 Euro), Reisen und Freizeitaktivitäten (123 Euro) sowie weitere elektronische Geräte (122 Euro).

Männer planen ihre Einkäufe später ein als Frauen

Ein Trend aus den Vorjahren setzt sich in 2022 fort: Männer planen ihre Weihnachtseinkäufe tendenziell später ein als Frauen. Die beliebteste Einkaufszeit liegt für beide Geschlechter in den ersten beiden Dezemberwochen (34 Prozent). Während Frauen jedoch vermehrt zwischen Oktober und November den Großteil ihrer Geschenke besorgen (16 Prozent), sind Männer auch in der letzten Woche vor Weihnachten (14 Prozent) noch auf Shoppingtour.

Stationärer Handel beliebter als Online-Shopping

Bei den Einkaufsmöglichkeiten zeigt sich erneut, dass der stationäre Handel bei der Besorgung von Weihnachtsgeschenken wie im Vorjahr knapp an erster Stelle steht. So geben 65 Prozent an, das Shoppen im stationären Handel als wichtig zu empfinden, 63 Prozent wollen Weihnachtsgeschenke online erwerben. Eine untergeordnete Rolle kommt den Weihnachtsmärkten zu (21 Prozent).

Zur Studie

Unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. Oliver Gansser vom ifes Institut für Empirie & Statistik der FOM Hochschule befragten im Herbst 2022 Studierende der FOM bundesweit mehr als 35.300 Menschen in persönlichen Interviews (telefonisch und Face-to-Face), quotiert nach Geschlecht und Alter.

Die FOM ist eine Initiative der gemeinnützigen Stiftung BildungsCentrum der 
Wirtschaft mit Sitz in Essen. Sie ist vom Wissenschaftsrat akkreditiert und seit 
2012 zusätzlich systemakkreditiert.

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