Tiny Houses und Co-Living: Sind das die Lösungen für die Wohnraumkrise?
Von
GeBi
am
Foto: Franz P. Sauerteig /Pixabay
Wohnungsknappheit, so weit das Auge reicht! Haben Sie sich
schon einmal gefragt, wie viel Zeit zwischen der Wohnungssuche und der
Vertragsunterschrift vergeht? In Städten sind es durchschnittlich drei bis vier
Monate, vorausgesetzt der Suchende verfügt über ein festes Einkommen und eine
tadellose Bonität. Jedoch ist es auch keine Seltenheit, dass die Suche bis zu
einem Jahr in Anspruch nimmt.
Personen, die in ländlichen Regionen Ausschau halten, haben Glück, hier kann die Wohnraumjagd innerhalb weniger Wochen vorüber sein. Wo soll dieses Problem noch hinführen? Schließlich erblicken jede Minute 150 neue Babys das Licht der Welt, langfristig gesehen wird also deutlich mehr Wohnraum benötigt. Oder entsprechende Alternativen, die wir unserem Leser in diesem Artikel vorstellen möchten.
Ein kurzer Blick auf die Wohnraumkrise
Laut Bundesministerium für Arbeit leben aktuell circa
262.000 Personen ohne ihre eigenen vier Wände! Grundsätzlich heißt es nicht,
dass alle davon ihre Nächte auf der Straße verbringen, denn die Gemeinden und
Städte bieten Obdachlosen die Chance auf eine Notunterkunft. Aber wie der Name
schon sagt „Not“. Überhaupt nicht vergleichbar mit eigenen Räumlichkeiten.
Es ist jedoch nicht immer die Wohnungslosigkeit, die Personen dazu bewegt, Zeitungsannoncen oder Immobilienmakler Websites zu durchforsten. Oft sind es familiäre Veränderungen, beispielsweise steht der Nachwuchs in den Startlöchern oder der Zusammenzug mit dem Partner steht an. Doch die Suche wird zum Spießrutenlauf! In 77 deutschen Großstädten fehlen aktuell über 2 Millionen Wohnungen, besonders betroffen sind Hamburg, Berlin und Köln.
Das Problem wurde bereits vor Jahrzehnten in Gang gesetzt. Während wir zwischen 1975 und 1985 in Deutschland mit einer Abnahme der Bevölkerung zu kämpfen hatten, stiegen die Bevölkerungszahlen in den vergangenen Jahren rasant an. Allein im Jahr 2022 hat das Statistische Bundesamt einen Zuwachs von 1,3 Prozent festgestellt – wir sprechen hier von. 1.122.000 Personen! Jetzt müssen Lösungen her, aber wie könnten diese aussehen?
Tiny Houses – eine innovative Lösung für das Problem?
1999 hat der Amerikaner Jay Shafer die Tiny House
(Minihaus)Bewegung ins Leben gerufen. Auch in Deutschland haben sich die 15 bis
45 Quadratmeter smarten Häuser ihren Weg in die Gesellschaft gebahnt. Aber sind
sie wirklich die Lösung? Teils, teils würden wir meinen. Tiny Houses bieten
zahlreiche Vorteile, sie schenken ihren Bewohnern einen komfortablen und lebenswerten
Wohnraum. Gleichzeitig sind Bau- und Unterhaltskosten nur ein Bruchteil von dem
eines normalen Hauses oder einer Wohnung, ganz zu schweigen von der geringeren
Umweltbelastung in Zeiten des Klimawandels.
Die meisten Gebäude sind auch so konzipiert, dass sie leicht
transportiert werden können, sodass die Bewohner jederzeit mit ihrem gesamten
Heim umziehen können, sofern sie eine stabile Grundlage finden. Jedoch sollten
Interessenten ein Faible für den Minimalismus pflegen! Wer große Anschaffung
beabsichtigt, unzähliges Hab und Gut mitnehmen möchte oder ausreichend Platz
für sportliche Aktivitäten benötigt, ist im Tiny House fehl am Platz.
Co-Living als Alternativwohnform: Ein großer Vorteil der Sharing Economy
Es gibt auch andere innovative Lösungen wie das Co-Living.
Die Sharing Economy erlebt seit Jahren einen regelrechten Boom und ermöglicht
mehr und mehr Menschen Zugang zu sozialen Dienstleistungen, die sie allein wohl
finanziell an den Nagel hängen würden – eine davon ist Co-Living. Diese
Wohnmöglichkeit bietet Bewohnern zwei entscheidende Vorteile: Sie verspricht
zeitliche und finanzielle Flexibilität!
Die Mieter müssen sich nicht an langfristige Verträge binden
und können in Zeiten des „Digitalen Nomadentums“ flexibler agieren. Überdies
fördern Co-Living-Angebote die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den
Bewohnern. Sie bieten Gemeinschaftsräume, gemeinschaftliche Küchen und
Gartengruppen, die besonders im urbanen Umfeld eine exzellente Möglichkeit
darstellen, neue Freundschaften zu knüpfen.
Mit der fortschreitenden Digitalisierung und dem Anstieg des
Wettbewerbs am Wohnungsmarkt kann Co-Living eine wertvolle Lösung für die
Wohnraumkrise sein. Indem es preiswerte Alternativen für Studenten,
Berufspendler und andere Personenkreise bietet, die aufgrund des Mangels an
bezahlbarem Wohnraum nach flexiblen Lösungen suchen.
Fazit – es muss nicht immer die Königslösung sein
Wohnraumkrise? Muss bei Flexibilität nicht zwangsläufig sein. Während die Welt auf eine Königslösung der Bundesregierung und ihrer Politik für dieses ernste Problem setzt, haben wir als Ersatz vorerst Tiny Houses und Co-Living ins Spiel gebracht. Diese modernen Alternativen sorgen nicht nur für finanzielle und zeitliche Flexibilität, sondern auch für ein besseres Zusammenleben und stärkere Gemeinschaftsgefühle.