Bielefeld

Zoll deckt Ausbeutung von Arbeitern auf

Katastrophale Unterbringung auf Baustelle

Beamte des Hauptzollamts Bielefeld kontrollierten am Vormittag des 1. Oktober 2015 eine Baustelle in Rheda-Wiedenbrück. Obwohl alle Fenster des Gebäudes mit Planen verklebt waren, konnten die Zöllner durch den Riss in einer Plane Personen bei der Arbeit beobachten. Augenscheinlich waren fünf Personen mit Umbauarbeiten, insbesondere mit Trockenbau – und Fliesenverlegearbeiten in einem zukünftigen chinesischen Restaurant beschäftigt. Eine Person bereitete in der Küche die Mahlzeiten zu.

Bei der Überprüfung der Personendaten stellte sich heraus, dass drei chinesische Staatsbürger sich zwar als Touristen aufhalten durften, aber keine Berechtigung zur Arbeitsaufnahme in Deutschland hatten. Gegen sie wurde ein Verfahren wegen Arbeitens ohne Arbeitsgenehmigung eingeleitet. Das Ausländeramt prüft nun die Ausweisung aus der Bundesrepublik Deutschland. Die Entlohnung der chinesischen Arbeiter bestand ausschließlich aus der Verpflegung und der zur Verfügung gestellten Matrazenlager zwischen und auf vom Baustellenstaub verdreckten Kartons.

Gegen den verantwortlichen Arbeitgeber und gleichzeitig Inhaber des neuen Restaurants ermittelt das Hauptzollamt gesondert wegen illegaler Beschäftigung ausländischer Staatsangehöriger, Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt und Unterschreitung der Mindestarbeitsbedingungen. Die Ermittlungen dauern noch an.

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