Paderborn. Mit einem festlichen Abend begann am Wochenende der 92. Bundesverbandstag des KKV in Paderborn. Höhepunkt der Veranstaltung war die Preisverleihung des bundesweiten KKV-Aufsatzwettbewerbs, der in diesem Jahr unter der Frage „Ist die Demokratie in Gefahr?“ stand. Altbundespräsident Christian Wulff, der die Schirmherrschaft übernommen hatte, zeichnete gemeinsam mit KKV-Vertretern engagierte junge Autorinnen und Autoren aus.

Impulse für eine lebendige Debatte
Markus Marhoffer unterstrich in seiner Begrüßungsrede die Brisanz des Themas. Gerade in Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Spaltung und sinkenden Vertrauens in Institutionen sei es entscheidend, Jugendliche für demokratische Werte zu sensibilisieren. Ziel des Wettbewerbs sei es gewesen, junge Menschen zu fundierter Reflexion zu ermutigen.
Klarer Appell an gesellschaftliche Verantwortung
Christian Wulff mahnte in seiner Ansprache ein aktives Eintreten für demokratische Prinzipien an. Seine Worte machten deutlich, wie wichtig es ist, demokratische Errungenschaften nicht als selbstverständlich zu betrachten. Die Anwesenheit des früheren Staatsoberhauptes verlieh dem Abend nicht nur Glanz, sondern betonte auch die Ernsthaftigkeit des Anliegens.
Die Gewinner und ihre Beiträge

Die Jury prämierte drei herausragende Texte, die sich mit großer inhaltlicher Tiefe und bemerkenswerter Eigenständigkeit mit dem Zustand und der Zukunft der Demokratie auseinandersetzten:
1. Preis: Leah Baatz, Sankt-Adelheid-Gymnasium Bonn
2. Preis: Thore Johann Mennrich, Liebfrauenschule Oldenburg
3. Preis: Amelie Boxler, Maristenkolleg Mindelheim
Die prämierten Essays überzeugten durch Originalität, Klarheit und einen bemerkenswert reifen Blick auf gesellschaftliche Zusammenhänge.
Junger Soester erhält Demokratie-Sonderpreis
Ein besonderes Highlight des Abends war die Auszeichnung des 14-jährigen Anton Jänsch vom Archigymnasium Soest mit dem Demokratie-Sonderpreis des Altbundespräsidenten. Anstatt eines klassischen Aufsatzes hatte Anton ein Video gestaltet, mit dem er den KKV-Wahlaufruf in sozialen Netzwerken verbreitete. Der Clip wurde auf YouTube über 3.000 Mal angesehen und erreichte insgesamt über 30.000 Personen im Netz. Wulff lobte seinen Einsatz ausdrücklich und betonte: „Ein bemerkenswertes Zeichen gelebter Demokratie.“
Engagement sichtbar gemacht
Der Festabend bot nicht nur Raum für Anerkennung, sondern auch für Dialog und Austausch. Neben Altbundespräsident Wulff würdigten KKV-Vorsitzender Josef Ridders, sein Stellvertreter Markus Marhoffer und Paderborns stellvertretender Bürgermeister Martin Pantke das Engagement der jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
KKV bekennt sich zur demokratischen Bildung
Der KKV engagiert sich seit Jahrzehnten für die Förderung demokratischer Strukturen und sozialer Verantwortung. Mit dem diesjährigen Wettbewerb knüpfte der Verband an seine Tradition politischer Bildung an und sendete ein klares Signal: Junge Menschen haben nicht nur eine Stimme, sondern auch die Fähigkeit, komplexe gesellschaftliche Fragen differenziert zu beleuchten.
Demokratie braucht junge Stimmen
Die eingereichten Texte zeugen von einer hohen Bereitschaft zur Reflexion und Mitgestaltung. Sie liefern wichtige Impulse für die politische Diskussion in Deutschland und beweisen, dass demokratisches Denken bei der jungen Generation fest verankert ist. Der Abend in Paderborn war somit nicht nur eine Preisverleihung, sondern auch ein Zeichen lebendiger Zivilgesellschaft.
Foto: ConversioPR