Wetter (Ruhr). Wie können Schutz- und Unterstützungsangebote für Frauen mit Behinderung in der Eingliederungshilfe verbessert werden? Diese Frage stand im Mittelpunkt eines Besuchs von SPD-Landtagsabgeordneten im März 2025 im FRAUENHEIM WENGERN. Anja Butschkau (Sprecherin für Frauen und Gleichstellung), Silvia Gosewinkel (Beauftragte für Inklusion) und Kirsten Stich (Wahlkreis-Abgeordnete) tauschten sich mit Nadine Somer (Gesamtleitung FRAUENHEIM WENGERN), Ingrid Backhaus (Bereichsleitung Wohnen Am Böllberg), Patricia Weigang (Sozialer Dienst der Werkstatt) und Anne Heckel, Leiterin der Anti-Gewalt-Arbeit der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V., aus.
Im Fokus der Gespräche standen die Herausforderungen und Gewalterfahrungen, denen Menschen mit Behinderung in besonderen Wohnformen und Werkstätten (WfbM) ausgesetzt sind. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf den Konzepten zum Gewaltschutz und der Unterstützung der Frauenbeauftragten, die im FRAUENHEIM WENGERN eine zentrale Rolle spielen. Diese Beauftragten bringen die Anliegen der Klientinnen aktiv in die Struktur der Einrichtung ein und tragen zur Stärkung der Selbstbestimmung bei.
„Wie können wir in diesen schwierigen Zeiten Menschen empowert werden?“ fragte Anja Butschkau. Nadine Somer hob in ihrer Antwort die wichtige Funktion der Frauenbeauftragten hervor, die nicht nur als Stimme der Bewohnerinnen agieren, sondern auch die Kultur und das Zusammenleben im FRAUENHEIM WENGERN mitprägen.
Der Besuch bot den Politikerinnen praxisnahe Einblicke in die tägliche Arbeit und schloss mit einem Besuch am Rinderstall auf dem Böllberg. Das frisch geborene Kälbchen symbolisierte das vielfältige Leben und die enge Verbundenheit der Bewohnerinnen mit der Natur im FRAUENHEIM WENGERN.
Politische Handlungsbedarfe
Der Besuch machte deutlich, dass es weitere politische Maßnahmen braucht, um den Gewaltschutz für Frauen mit Behinderung in der Eingliederungshilfe zu verbessern. Dabei sei insbesondere die Stärkung von Selbstbestimmungsrechten sowie die Weiterentwicklung bestehender Schutzkonzepte von zentraler Bedeutung.
Die SPD-Abgeordneten signalisierten ihre Bereitschaft, sich auf Landesebene verstärkt für den Gewaltschutz und die Inklusion von Frauen mit Behinderung einzusetzen.
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