Fanshops im Fokus – Hamburger SV, Werder Bremen und FC St. Pauli vorne
Dortmund. Nachhaltigkeit spielt im Profifußball eine immer größere Rolle, auch jenseits des Spielfelds. In einer feierlichen Veranstaltung im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund hat die gemeinnützige Gesellschaft cum ratione gGmbH aus Paderborn die Ergebnisse ihrer neuesten Studie zur Nachhaltigkeit der Fanshops von Vereinen der 1. und 2. Bundesliga vorgestellt. Die Studie analysiert das Angebot nachhaltiger Bekleidungsstücke in den Fanshops, die Transparenz der Kommunikation sowie die Zusammenarbeit mit Ausrüstern.
Die Gewinner: Hamburger SV, Werder Bremen und FC St. Pauli
Gleich drei Vereine teilen sich in diesem Jahr den ersten Platz im Nachhaltigkeitsranking. Der Hamburger SV, Werder Bremen und der FC St. Pauli überzeugten in verschiedenen Bereichen und erhielten dafür die „Meisterschale“, ein Preis aus nachhaltig produziertem Holz aus Bayern.
Der Hamburger SV punktete besonders durch sein nachhaltiges Kommunikationskonzept und eine durchdachte Strategie zur Vermeidung von Überproduktion. Der Verein plant präzise und produziert nur so viel Ware, wie tatsächlich benötigt wird – dies verringert Lagerbestände und schont Ressourcen.
Werder Bremen erreichte Bestbewertungen in fast allen Kategorien. Besonders positiv fiel die ausführliche Beschreibung der Nachhaltigkeitsaspekte bei den einzelnen Artikeln auf, was neue Maßstäbe in Sachen Transparenz setzt.
Mit einem beeindruckenden Anteil von 97 % nachhaltiger Eigenware erzielte der FC St. Pauli den höchsten Wert im Ranking. Besonders innovativ ist die Möglichkeit für Fans, alte Textilien im Fanshop abzugeben, damit diese im Rahmen des Puma-Programms „RE:FIBRE“ zu neuen Trikots recycelt werden können.
Weitere Top-Platzierungen: Champions League der Nachhaltigkeit
Neben den drei Spitzenreitern konnten sich auch andere Vereine mit ihren nachhaltigen Initiativen hervorheben. In der Kategorie „Champions League“ platzierten sich der VfB Stuttgart, Eintracht Frankfurt, der SC Freiburg, Borussia Dortmund, der VfL Wolfsburg, der VfL Bochum, Union Berlin und Hertha BSC.
Ein besonderer Erfolg gelang dem SSV Jahn Regensburg, der seine Punktzahl im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdreifachen konnte und somit die größte Steigerung aller Vereine erzielte.
Handlungsbedarf bei prominenten Klubs
Während viele Vereine im Bereich Nachhaltigkeit Fortschritte machen, gibt es bei einigen prominenten Klubs noch deutlichen Verbesserungsbedarf. Zu den Vereinen, die in der unteren Kategorie des Rankings landeten, zählen der FC Bayern München und RB Leipzig. Trotz ihrer großen Reichweite und finanziellen Ressourcen fehlt es hier noch an nachhaltigen Beschaffungsstrategien. „Gerade große Vereine sollten eine Vorreiterrolle einnehmen“, kommentierte Kerstin Haarmann, Geschäftsführerin der cum ratione gGmbH.
Nachhaltigkeit als gemeinsames Ziel
Die Studie verfolgt einen kooperativen Ansatz: „Unser Ziel ist es nicht nur, Handlungsbedarf aufzuzeigen, sondern die Vereine auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit aktiv zu begleiten“, betonte Lara Schröder, Nachhaltigkeitsreferentin bei cum ratione. Interessierte Vereine aus dem Profisport können sich an die gemeinnützige Organisation wenden, um Unterstützung bei der Umsetzung nachhaltiger Maßnahmen zu erhalten.
Ausblick
Die vollständigen Ergebnisse der Studie sowie detaillierte Informationen zur Nachhaltigkeitsstrategie der Vereine sind auf der Website der cum ratione gGmbH einsehbar. Nachhaltigkeit im Profisport gewinnt weiter an Bedeutung – sowohl für Vereine als auch für Fans.
Foto: cum ratione gGmbH