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Politik&Gesellschaft

Insekten auf dem Teller: EU erlaubt Mehlwurmpulver in Lebensmitteln

Mehlwurmpulver

Brüssel. Ein weiterer Schritt in Richtung fragwürdiger Lebensmittelpolitik: Seit dem 10. Februar 2025 hat die Europäische Union offiziell grünes Licht für den Einsatz von UV-behandeltem Mehlwurmpulver in einer breiten Palette von Lebensmitteln gegeben. Brot, Kuchen, Teigwaren, verarbeitete Kartoffelprodukte und sogar Käse dürfen nun mit Pulver aus den Larven des Mehlkäfers (Tenebrio molitor) angereichert werden. Das Ganze wird als „nachhaltige Proteinquelle“ und „Vitamin-D-Bombe“ vermarktet. Doch was steckt wirklich dahinter, und was wird den Verbrauchern hier tatsächlich serviert?

Insekten statt echte Nährstoffe?

Die EU-Kommission preist das Mehlwurmpulver als Lösung für eine bessere Nährstoffversorgung und nachhaltigere Ernährung. Doch die Argumentation wirft Fragen auf: Anstatt das eigentliche Problem anzugehen – nämlich eine industriell betriebene Nahrungsmittelproduktion, die massiven Schaden anrichtet – wird hier der Weg eingeschlagen, Insekten als günstige Proteinquelle in den Mainstream zu integrieren. Warum? Weil es billiger ist und sich als „innovativ“ verkaufen lässt. Dabei wird suggeriert, dass die UV-Behandlung des Pulvers den Vitamin-D-Gehalt erhöht – als würde das Pulver damit gesünder werden.

Wer profitiert wirklich?

Eine spannende Frage ist, wer tatsächlich von diesem Schritt profitiert. Für die nächsten fünf Jahre hält das französische Unternehmen Nutri‘Earth das alleinige Vertriebsrecht für das UV-behandelte Mehlwurmpulver in der EU. Mit anderen Worten: Ein Monopolist wird dafür sorgen, dass die insektenbasierten Produkte auf unseren Tellern landen. Gleichzeitig bleibt die Frage offen, warum der Marktzugang für andere Anbieter blockiert wird und ob hier wirklich ein freier Wettbewerb herrscht – oder ob große Konzerne und Lobbyisten wieder einmal die Fäden ziehen.

Mangelnde Transparenz und Allergierisiken

Die zugelassenen Höchstmengen des Mehlwurmpulvers variieren je nach Produkt. In Brot und Kuchen sind bis zu 4 Gramm pro 100 Gramm Endprodukt erlaubt, während in Käse die Grenze bei 1 Gramm liegt. Doch die Kennzeichnungspflicht wirft Fragen auf: Wie deutlich werden Verbraucher tatsächlich darüber informiert, dass sie Insektenpulver in ihren Lebensmitteln finden? Und was ist mit möglichen allergischen Reaktionen? Schon jetzt ist bekannt, dass empfindliche Menschen auf Insektenprodukte stark allergisch reagieren können. Dennoch wird dieses Thema weitgehend heruntergespielt.

Verbraucher als Versuchskaninchen?

Eines steht fest: Der Einsatz von Insektenpulver in Lebensmitteln ist nicht das Ergebnis eines Verbraucherwunsches. Vielmehr wird versucht, das Narrativ einer „nachhaltigen Lösung“ aufzubauen, während kritische Stimmen und Skepsis nur leise Gehör finden. Die Einführung von Mehlwurmpulver in gängigen Lebensmitteln ist ein groß angelegtes Experiment, bei dem die Verbraucher die Versuchskaninchen sind.

Akzeptanz fraglich – Wie weit wird man gehen?

Ob diese Art der Lebensmittelproduktion von den Verbrauchern akzeptiert wird, bleibt fraglich. Der Versuch, Insekten als alltägliche Nahrungsquelle zu etablieren, könnte auf Ablehnung stoßen. Ist es wirklich „nachhaltig“, wenn man Brot und Kuchen mit Mehlwurm anreichert, während alternative nachhaltige Lösungen wie die Förderung von regionaler Landwirtschaft und biologischem Anbau kaum Beachtung finden?

Was als „Innovationsschritt“ verkauft wird, könnte sich als weiteres Kapitel einer entmenschlichten Nahrungsmittelpolitik herausstellen, bei der Profit über das Wohl der Bevölkerung gestellt wird. Wer hier wirklich den Nutzen hat, ist eindeutig – und es sind nicht die Verbraucher.

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