Bedarf oder Lust am Konsumieren?
Was braucht man zum Leben? Eine interessante Frage, vor allem wenn wir näher betrachten, was wir jedes Mal auspacken, wenn wir von einer ausgedehnten Shopping-Tour nach Hause kommen. Brauchen wir das alles? Vieles davon würde uns vermutlich nicht fehlen, wenn wir es nicht hätten, aber weil es gerade so günstig angeboten wurde, haben wir es eben gekauft.
Einkaufen in früherer Zeit
Wenn man bedenkt, dass in Deutschland die ersten Supermärkte erst in den Sechzigerjahren des vorigen Jahrhunderts auftauchten, fragt man sich, wie die Menschen wohl vorher ihren Bedarf an den Dingen gedeckt haben, die sie zum Leben brauchten. Es gab Brot beim Bäcker, Fleisch beim Metzger und alle übrigen Lebensmittel im Tante-Emma-Laden oder am Wochenmarkt. Dort sagte man der freundlichen Verkäuferin, was man haben wollte, sie wog ab, füllte die Waren in Papiertüten oder gleich in die Einkaufstasche. Textilien und Haushaltsartikel gab es beim Fachhändler in der nächsten Stadt. Dort traf ein Verkäufer oder eine Verkäuferin erst mal eine Vorauswahl, die er oder sie dann den Kunden empfahl. Die Gelegenheit, ganz spontan noch einen Dreierpack Socken oder ein Schrauben-Set mitzunehmen, ergab sich überhaupt nicht, denn der Begriff “Schnäppchen-Angebot” war noch nicht erfunden.
Spaß beim Online-Shopping
Im digitalen Zeitalter sieht das ganz anders aus. Zum Einkaufen geht man heute nicht mehr in den Laden eines Einzelhändlers, sondern in seinen Online-Shop. Denn neben ständigen Abrufen von Informationen und Chats auf Social-Media-Kanälen gehört auch das Online-Shopping zu den beliebtesten Aktivitäten im Internet. Diese Begeisterung machen sich kommerzielle Web-Anbieter natürlich zunutze, um den Umsatz ihrer Waren oder Dienstleistungen zu erhöhen.
Erfahrungen aus dem stationären Handel haben gezeigt, dass Schnäppchen-Angebote die Kauflust der Kunden steigern. Das funktioniert auch im Internet, daher hat man diese Strategie auch für Online-Angebote übernommen und sie im Lauf der Zeit immer weiter verfeinert.
Spar-Chancen nutzen
Der stärkste Kaufanreiz ist bekanntlich ein besonders günstiger Preis. Und den kann man als potenzieller Kunde nur durch Vergleiche unter mehreren Anbietern ermitteln, was im Web besonders leicht möglich ist. Hier kann jeder Kaufinteressent ohne lange Wege zurückzulegen prüfen, wie viel ein Artikel bei verschiedenen Händlern kostet und sich schließlich für das günstigste Angebot entscheiden.
Wer clever ist, kann dabei sogar noch mehr für sich herausholen, wenn er beim Kauf des ohnehin günstigsten Angebots einen Sonderbonus in Anspruch nimmt. Zum Beispiel, indem er einen Gutschein bei Otto einsetzt. Das gibt dem Kunden oder der Kundin das zufriedene Gefühl, bei diesem Kauf ein besonders gutes Geschäft gemacht zu haben. Und nicht selten fühlt er oder sie sich dadurch animiert, dieses tolle Erfolgserlebnis so bald wie möglich zu wiederholen.
Konsum wird nachhaltig
Der Spaß am Konsum hat unser Land reich gemacht, aber leider hinterlässt er auch hässliche Spuren. Denn durch die langen Transportwege der Waren und die umweltschädlichen Stoffe, die sie und ihre Verpackungsmaterialien enthalten, treiben wir die weltweite Schadstoffbelastung in die Höhe. Darum wird es Zeit, dass wir uns an die nachhaltige Lebensweise unserer Vorfahren erinnern und unsere Konsumgewohnheiten auf ein verantwortliches Maß reduzieren. Und was wir konsumieren, sollte möglichst in der Region und unter biologischen Bedingungen angebaut oder produziert worden sein.