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Buchtipp

Die Reise der Bilder – von der Weser an die Ostsee

Wolfgang Bellmer liest

Wolfgang Bellmers neunter Roman erscheint ein opulenter Bildband

Der in Berlin lebende und aus Holzminden stammende Wolfgang Bellmer vereint seine beiden Leidenschaften – die Malerei und die Schriftstellerei – zu einem bemerkenswerten Buchprojekt: Der Roman „Die Reise der Bilder“ erzählt die Lebensgeschichten von fünf unterschiedlichen Menschen, die durch die Zeit in einer Studenten-Wohngemeinschaft in Holzminden verbunden sind, sich dann aber aus den Augen verloren haben. 30 Jahre später erhalten sie Post von einem Notar aus Bad Doberan: Es geht um ein geheimnisvolles Testament, dessen Eröffnung daran geknüpft ist, dass sie großformatige Bilder mitbringen, die ihnen ein ehemaliger Mitbewohner der WG seinerzeit geschenkt hatte. Die Formen- und Farbenvielfalt der abstrakten Gemälde wird dabei gewissermaßen zu Gleichnissen für die verschiedenartigen Lebensläufe der Protagonisten.

Wolfgang Bellmer stammt aus der Weserstadt Holzminden. Wie sehr seine Familiengeschichte mit dem Schicksal der Stadt verknüpft ist, machte er mit der Elise-Trilogie deutlich: In drei Romanen erzählte er die Lebensgeschichte seiner Mutter und zeichnete dabei auch entscheidende Wendepunkte der Stadtgeschichte nach: die schwierige Zeit zwischen dem Ersten Weltkrieg und dem Aufbruch in der Weimarer Republik, den Beginn der Naziherrschaft und schließlich die fürchterliche Endphase des Zweiten Weltkriegs mit dem zaghaften Neuanfang nach Kriegsende.

Bellmers neuer Roman beginnt 1983 und spielt wieder in Holzminden, zumindest im ersten Teil. Nach „Die Kiste“, ein Roman, der einen Handlungsstrang der Elise-Trilogie aufgreift, ist „Die Reise der Bilder“ Bellmers fünfter Roman über seine Heimatstadt.

Fünf Studenten wohnen hier in einer WG. Unter ihnen im Erdgeschoss der alten Villa hat der geheimnisvolle Maler Elmar Sattler, den sie den „Guru“ nennen, sein Atelier. Er ist ihr Vertrauter, kennt das Gespinst ihrer Leidenschaften, Liebschaften und ihrer eher unschuldigen Intrigen.
Bei der Vermessung des Hauses stoßen sie schließlich im Keller auf einen verborgenen Raum, der randvoll mit Wertsachen gefüllt ist, die offenbar den ehemaligen jüdischen Einwohnern Holzminden abgepresst wurden. Acht Kisten enthalten Goldbarren und herausgebrochene Goldzähne. Und Akten über eine geheimnisvolle Nazi-Waffe.

Der Guru verlässt die Gemeinschaft. Bevor er fährt, schenkt er jedem von ihnen ein von ihm gemaltes abstraktes Bild als Zeichen der Verbundenheit. Es sind große Bilder. Zwei mal drei Meter. Für jeden hat er eine Farbe ausgewählt, die das Bild dominiert. Er nimmt ihnen das Versprechen ab, die Bilder sorgsam aufzubewahren.

Einen Tag, nachdem der Guru sie verlassen hat, ist die Eigentümerin des Hauses tot. Die Akten und das Gold sind weg. Von Misstrauen überschattet, fliegt die WG auseinander.

Dreißig Jahre später erhalten die ehemaligen Studenten ein Schreiben aus Bad Doberan. Sattler ist verstorben. Es hat sich herausgestellt, dass er ein Agent der DDR gewesen war, damals auf der Jagd nach alten Militärakten der Nazis. Das erklärt Vieles, aber nicht alles. Er hat sie als Erben seines beträchtlichen Vermögens eingesetzt. Voraussetzung ist, dass sie nach Doberan kommen und ihre Bilder mitbringen. Ist es die Einladung zu einem finalen Show-down? Von Neugier, Gier oder ihrem Gewissen getrieben, beschließt letztendlich jeder von ihnen, zu fahren.

„Die Geschichte ist spannend, aber kein Krimi“, sagt Bellmer, „denn sie wirft gleichzeitig philosophische Fragen auf. Aber das Leben ist nun mal so – spannend, liebevoll und doch voller Gefahren und manchmal eben auch voller Fragen, die nur das Gewissen entscheiden kann.“

Bellmer lacht. Man kennt ihn als zupackenden, positiven Menschen und ahnt, dass auch sein Roman hoffnungsvolle Antworten finden wird.
Mit scheinbar leichter Hand erzählt der Autor Wolfgang Bellmer seine Geschichten: wenige Worte reichen ihm, um Situationen bildhaft zu skizzieren, und seine Dialoge sind stets wie aus dem Leben gegriffen. Bellmer schreibt fesselnd, sodass seine Leserinnen und Leser schnell in seine Geschichten eintauchen können.

Bei wem der Roman auch das Interesse an dem Maler Wolfgang Bellmer weckt, dem sei der großformatige Bildband mit dem gleichen Titel empfohlen. In seinem ersten Teil zeigt der Bildband die Reise der Bilder. Darüberhinaus wird Bellmers Atelier in Eschershausen vorgestellt, wo unter anderem traumatisierte Kinder an Kunst herangeführt werden. Teil zwei des Bildbandes präsentiert auf 150 Seiten einen repräsentativen Ausschnitt aus dem jahrzehntelangen Schaffen des Malers Wolfgang Bellmer.

Beide Bücher sind im Buchhandel oder direkt beim Verlag Jörg Mitzkat (www.mitzkat.de) erhältlich. Der Roman für 22,50 €, der Bildband kostet 49,80 €.

Fotos: Verlag Jörg Mitzkat

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