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Wirtschaft

Rietberg: Möbelhersteller Sudbrock besteht 100 Jahre

Luftaufnahme des Firmengeländes.
Luftaufnahme des heutigen Sudbrock-Firmensitzes in Rietberg-Bokel.

Zehn Dekaden Sudbrock Möbelhandwerk. Feinstes Gespür für Holz braucht schon 100 Jahresringe.

Rietberg-Bokel. Von der Ein-Mann-Tischlerwerkstatt zum renommierten Möbelhersteller mit heute rund 110 Beschäftigten: Das Familienunternehmen Sudbrock mit Sitz im ostwestfälischen Rietberg-Bokel feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Jubiläum. Sudbrock, einst auf Garderoben spezialisiert, fertigt heute Premiummöbel für alle Wohnbereiche. Das Unternehmen wird in dritter Generation von Johannes (60) und Theres Sudbrock (50) geführt.

„Die Tischlerwerkstatt meines Großvaters in Wiedenbrück – das war der Anfang“, sagt Inhaber Johannes Sudbrock. Was dort im Jahr 1922 begann, genießt heute Weltruf: Sudbrock steht in den Bereichen Wohnmöbel, Apartment, Schlafen und Büro als ganzheitlicher Anbieter individuell planbarer Systemmöbel für „Persönliches Möbelhandwerk auf höchstem Design- und Qualitätsniveau“. Im dritten Jahr der Corona-Pandemie haben sich für Sudbrock Möbel die Vorteile der heimischen Produktion gezeigt. Das ostwestfälische Familienunternehmen verwendet nachhaltige Rohstoffe aus der Region.

Die kleine Tischlerei läuft in den 20er Jahren trotz der schwierigen Zeiten gut. 1928 erweitern die Firmengründer die Werkstatt um ein Möbelgeschäft. 1948 folgt der Eintritt der zweiten Generation: Franz Josef Sudbrock weitet die Produktion aus.

Ein weiterer Meilenstein noch vor dem Jahr 1960: Sudbrock präsentiert sich erstmals auf der Kölner Möbelmesse. Händler aus Hamburg, Schleswig-Holstein und dem Ruhrgebiet finden Gefallen an Design und Qualität der Möbel aus Ostwestfalen.

Am Standort Wiedenbrück wird es Mitte der 50er Jahre für die Werkstatt zu klein. Da die Stadt kein passendes Grundstück anbieten kann, weicht der Betrieb auf Rietberg-Bokel aus. Hier entsteht 1957 die erste etwa 1200 Quadratmeter große Fabrikhalle. In den 60er und 70er Jahren zählt die Firma bereits rund 70 Mitarbeiter. Sudbrock verkauft seine Möbel nun unter einem neuen Logo: DS-Dielenmöbel Sudbrock. 1977 entwickelt Sudbrock mit dem Dielenmöbel-Modell „Panama“ eines der ersten Systemprogramme. Der Kunde entscheidet über die Größe von Türen, Klappen, Schubläden. Mit „Panama“ wird Sudbrock deutschlandweit auch beim Endverbraucher bekannt.

Mit Johannes Sudbrock, der zunächst in Rosenheim Wirtschaftsingenieurswesen studiert hat, folgt 1989 die dritte Generation. Schon bald setzt er Maßstäbe, führt ein neues Regalsystem ein. Damit stößt das Unternehmen in den Wohnbereich vor. 2002 zieht sich Franz Josef Sudbrock aus dem operativen Geschäft zurück, sein Sohn Johannes Sudbrock wird alleiniger Gesellschafter. Unter seiner Regie wird das Unternehmen moderner. Mit dem Programm Cubo erhalten die Möbel eine puristische Note – mit einer klaren Formensprache.

Dank der Messeauftritte in Köln und Mailand erreicht Sudbrock auch das internationale Publikum. Längst sind Sideboards, Schränke, Regale, Tische, Betten und Garderoben, die in Deutschland über den Fachhandel vertrieben werden, auch bei Kunden im Ausland beliebt. So werden die Möbel etwa nach Benelux, Österreich, in die Schweiz, nach Russland, China und andere Länder exportiert. 2015 wird das Werk erneut erweitert. Allein die Produktionsfläche ist nun 13.000 Quadratmeter groß.

Johannes Sudbrocks Frau Theres, ebenfalls geschäftsführende Gesellschafterin, hat die Kreativität im Unternehmen weiter belebt, etwa neue Farben eingeführt. „Möbel als Poesie“, lautet ihr Credo und Ästhetik bis ins kleinste Detail. „Ein Sudbrock-Möbel erkennen Sie an der feinen Linienführung, an der Farbharmonie, und dass wir innen und außen in gleicher Qualität lackieren und furnieren“, sagt sie und ergänzt: „Wir bauen unsere Möbel nach Kundenwunsch und maßgefertigt für Menschen, die ein feines Gespür für diese Qualitätsmerkmale haben und die von ihrem Möbel mehr verlangen als reine Funktionalität.“

Theres und Johannes Sudbrock haben die Weichen für weitere erfolgreiche Jahre gestellt – wobei eine schwere Krankheit viele Pläne durcheinanderwirbelt. Im Februar 2018 wird bei Johannes Sudbrock ALS diagnostiziert, eine Nervenerkrankung. Seine Frau und er aber blicken nach vorn, informieren Mitarbeiter, Kunden und Händler und verstärken sich personell in der Geschäftsführung. Bis die vierte Generation das Unternehmen übernimmt, dürfte es noch einige Jahre dauern. Die Töchter Maria und Eva befinden sich noch in der beruflichen Ausbildung. Johannes Sudbrock will solange es geht im Unternehmen präsent bleiben. „Ich habe schon immer viel delegiert“, sagt er und fügt mit Blick auf die Sudbrock-Möbel hinzu: „Es ist schon eine Glückssache, wenn man Dinge verkaufen kann, die einem selbst gefallen.“

Großen Wert legt Sudbrock auf das Thema Nachhaltigkeit. Die Baumstämme, aus denen die Möbel entstehen, werden sorgsam ausgewählt, ebenso alle weiteren verwendeten Materialien. „Nachhaltigkeit ist bei vielen nur ein Wort“, sagt Johannes Sudbrock und betont: „Wir stehen für Ressourcen schonenden Umgang mit Holz. Der ganze Baumstamm wird in unserem Werk sparsam bis zum letzten Holzspan genutzt.“ Zudem werde umweltfreundlicher, lösemittelfreier Lack verwendet. Seine Frau Theres Sudbrock fügt hinzu: „Wir sind ein erfolgreicher Ausbildungsbetrieb. Unsere Auszubildenden schätzen es, jede Abteilung kennenzulernen und ein Möbel mit modernsten Maschinen und Handarbeit von Anfang bis Ende – vom Baumstamm bis zum Versand zu begleiten.“

Im Jubiläumsjahr ist Johannes Sudbrock stolz auf das bisher Erreichte: „Was uns auszeichnet, ist das persönliche Möbelhandwerk.“ Zudem betont der Firmenchef: „Es ist schön, Tag für Tag gemeinsame nachhaltige Werte für die Zukunft zu schaffen.“

Im Sommer ist eine 100-Jahr-Feier auf dem Unternehmensgelände geplant. Einen spannenden und aufschlussreichen Einblick in die „Sudbrock-Welt“ gibt das neue Imagevideo auf der Website www.sudbrock.de

Foto: Sudbrock

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