Kirche&Religion

Die ehemalige Stiftskirche Cappenberg ist Denkmal des Monats

Die ehemalige Stiftskirche Cappenberg von Nordwesten nach der Restaurierung.

Selm (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat die Stiftskirche St. Johannes Evangelist in Selm-Cappenberg (Kreis Unna) als Denkmal des Monats März ausgezeichnet. Anlass für diese Würdigung ist der erfolgreiche Abschluss der Instandsetzung und Restaurierung der romanischen Basilika pünktlich zu ihrem 900-jährigen Jubiläum.

LWL-Denkmalpfleger Dr. Dirk Strohmann erläutert die umfangreichen Maßnahmen: “Das Land NRW hat als Eigentümerin die Dächer instandgesetzt, die zum Teil noch aus dem 19. Jahrhundert stammenden Bleiglasfenster reparieren und das Natursteinmauerwerk der Kirche aus heimischem Kalksandstein reinigen und neu verfugen lassen. Dringend erforderlich war ein barrierefreier Zugang zur Kirche, der jetzt nach Anhebung und Neupflasterung des Geländes vor dem Westportal über eine Rampe möglich ist.”

Strohmann und seine Kolleg:innen berieten und unterstützten die Restaurierungsarbeiten. Um die mittelalterliche Bausubstanz und das authentische Erscheinungsbild der Kirche zu erhalten, waren Fachwissen und hohe Qualitätsstandards gefragt. “Im Inneren haben Fachleute die romanischen und gotischen Wand- und Gewölbemalereien nach streng konservatorischen Gesichtspunkten gereinigt und gesichert”, so Strohmann. “Genauso verantwortungsvoll haben die Restauratorinnen und Restauratoren die kostbaren Inventarstücke der Kirche von der Romanik bis ins 19. Jahrhundert konserviert.”

Gleichzeitig wurde die Kirche im Zuge der Sanierung behutsam modernisiert – von der Neupräsentation der ehemaligen Seitenaltarbilder über den gläsernen Windfang unter der Orgelbühne bis hin zu Heizung, Elektroinstallation, Ausleuchtung und Brandschutz. Die LWL-Bauforscher nutzten die Gelegenheit, eine umfassende digitale Bauaufnahme zu ergänzen sowie das Bauwerk im Hinblick auf seine Baugeschichte zu untersuchen und zu dokumentieren.

Schlüssel für das “überzeugende Resultat” der Restaurierung war laut Strohmann die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten: “Kirchengemeinde, Bistum, Ministerium, Bezirksregierung, Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, Architekt, Fachbauleitungen, ausführende Firmen und die LWL-Denkmalpflege diskutierten fachliche Fragen mitunter auch kontrovers, fanden aber immer eine Lösung zum Wohl des Denkmals.”

Foto: LWL/ Dülberg

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