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Beruf&Bildung

Beschäftigte der Universität fordern ein Ende der prekären Arbeitsverhältnisse

Anfang Juni entlud sich unter dem Twitter-Hashtag #IchBinHanna bundesweit der aufgestaute Frust vieler Wissenschaftlerinnen. Jetzt bringen sich die Beschäftigten der Uni Paderborn in die Debatte ein. Die Uni, an der Kristin Eichhorn, Mitinitiatorin der bundesweiten Twitter-Kampagne arbeitet. “Wir haben es satt als Innovationsbremsen bezeichnet zu werden! An der Uni Paderborn sind über 90% der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen befristet beschäftigt mit völlig unsicheren Perspektiven. Dabei stemmen wir den Großteil der Lehre und Forschung. Auch unter den schwierigen Bedingungen der Corona-Pandemie.

Der Befristungswahn muss aufhören. Daueraufgaben, wie die Betreuung von Studierenden, müssen auch von Dauerbeschäftigten erbracht werden. Die Kolleginnen wollen ihr Leben planen können und benötigen klare Karrierewege. Und die Universität verliert nicht ständig den wertvollen Erfahrungsschatz ihrer Mitarbeiterinnen.” sagt Franziska Schloots, Aktivistin der Mittelbauinitiative an der Uni Paderborn. Der Berufsweg der Medienwissenschaftlerin ist selber von befristeten Verträgen gekennzeichnet. Deshalb hat sie sich mit anderen Beschäftigten zu einer Mittelbauinitiative zusammengeschlossen.

Der Unmut über das sogenannte Wissenschaftszeitvertragsgesetz, das ein Sonderbefristungsrecht im Hochschulbetrieb regelt, schwelt schon länger. Insbesondere durch die Corona-Pandemie ist die prekäre Situation der akademischen Angestellten nochmal deutlicher geworden: eine enorme Mehrbelastung in Lehre, Forschung und Verwaltung verbindet sich mit der Angst vor Nicht-Verlängerung der Arbeitsverträge und fehlenden Optionen auf Anschlussfinanzierungen von Forschungsarbeiten. Anlass dafür war ein – mittlerweile gelöschtes – Erklärvideo des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. In diesem Video erläuterte die fiktive Wissenschaftlerin Hanna die vermeintlichen Vorteile des Wissenschaftszeitvertragsgesetz und dass befristete Veträge auf Ebene des wissenschaftlichen Mittelbaus Innovationen fördere – für die hochqualifizierten Wissenschaftlerinnen der reine Hohn. Heute finden sich unter dem Hashtag zahlreiche individuelle Erfahrungen von engagierten Wissenschaftlerinnen im Hochschulbetrieb, in dem prekäre Arbeitsverhältnisse der Regelfall sind. Man liest von Kettenverträgen, Perspektivlosigkeit und unsicherer Lebensplanung und schnell wird klar, die Befristungspraxis an Hochschulen stellt kein individuelles Problem dar.

Seit einigen Wochen ist nun die Debatte um prekäre Arbeitsverhältnisse an Universitäten in vollem Gange. Nach einer Aktuellen Stunde im Bundestag ist das Thema mittlerweile auch im Bundestagswahlkampf angekommen. Dabei wollen sich die Beschäftigten der Uni Paderborn einmischen. Eine Befragung der Bundestagskandidatinnen ist in Vorbereitung. “Wir wollen wissen, womit uns die Parteien des neuen Bundestag unterstützen. Es braucht dringend eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Nach der Doktorarbeit ist eine Befristung einfach nicht mehr gerechtfertigt und wir brauchen klare Karriereperspektiven”, sagt Elena Fingerhut, eine weitere Aktivistin der Initiative, die selbst nach befristeten Arbeitsverträgen die Uni Paderborn verlassen musste. Elena Fingerhut ist gespannt auf die Ergebnisse: “Die Befragung wird im August gestartet. Als Wahlhilfe für andere Wissenschaftlerinnen werden wir die Antworten auch veröffentlichen. Dann werden wir sehen, wer wirklich zu uns steht!”

Elena Fingerhut, Franziska Schloots und Jörg Schroeder für die Mittelbauinitiative an der Uni Paderborn.

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