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Senioren

88 Notrufe an Weihnachten, aber nur 11 Notfälle

Viele Senioren lösen Alarm bei Einsamkeit aus

Paderborn. An Heiligabend beginnt für viele Senioren eine einsame Zeit. Die Kinder sind übers Fest und Silvester nach Mallorca geflogen. Der Nachbar feiert bei den Enkeln in Süddeutschland. Draußen holt man sich leicht eine Erkältung. Im Fernsehen läuft wie jedes Jahr dasselbe. Viele Rentner denken: “Wenn man doch nur mal ein paar Worte mit jemandem reden könnte!” Von Weihnachten und bis Neujahr gehen beim Malteser Hausnotruf viele soziale Notrufe ein, bei denen kein medizinischer Notfall vorliegt – Signal der Einsamkeit alter Menschen.

Über 120.000 Senioren sind Kunden des Malteser Hausnotrufs. Eigentlich sollten sie nur Alarm auslösen, wenn ihnen etwas passiert ist. Rund 980.000 Alarme gibt es bundesweit pro Jahr, etwa 245.000 davon bei den 31.000 Kunden in Nordrhein-Westfalen. “Nur bei jedem zehnten bis zwanzigsten Alarm liegt ein medizinischer Notfall vor, bei dem wir dann schnell den Rettungswagen losschicken”, sagt Jens Sander, Leiter der Sozialen Dienste der Malteser in Ostwestfalen-Lippe. In zwei von zehn Fällen führe ein Malteser zur Wohnung, kümmere sich vor Ort um die Menschen, z. B. nach Stürzen, oder die Malteser riefen einen Nachbarn an.

Heiligabend gab es beim Malteser Hausnotruf in Westfalen-Lippe 32 Mal Alarm. Am 1. Weihnachtstag leuchtete die rote Lampe 30 Mal und am 2. Weihnachtstag 26 Mal. Der Rettungswagen rückte aber insgesamt nur 11 Mal aus. In 11 Fällen kümmerte sich ein Malteser vom Hintergrunddienst um den älteren Menschen. Unter den verbleibenden 45 Auslösungen waren dieses Jahr besonders viele soziale Hilferufe.

Jens Sander: “Sehr viele Alarm-Auslösungen sind soziale Rufe oder Fehlalarme, bei denen sich dann im Gespräch mit unseren Mitarbeitern herausstellt, dass die Senioren eigentlich nur mal mit jemanden sprechen wollen. Sie begründen dann irgendwie, warum sie den roten Knopf gedrückt haben.” Das sei etwa bei jedem fünften Alarm so. An Weihnachten und um den Jahreswechsel geschehe das besonders häufig. “Die Senioren sagen dann z.B. Ich bin versehentlich an den roten Knopf gekommen. Oder: Ich bin heute so durcheinander. Heute Morgen ist meine Katze gestorben”, berichtet Jens Sander.

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