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Hövelhof

Für 27 Jahre Engagement im Auslandsdienst geehrt

Hövelhofer Malteser Karl Heinz Lieb erhält hohe ungarische Ehrung

Hövelhof/Budapest. Seit 1978 ist Karl Heinz Lieb bei den Maltesern in Hövelhof aktiv. Sein Steckenpferd ist der Auslandsdienst: Seit immerhin 27 Jahren setzt er sich für die arme ungarische Landbevölkerung ein. 15 bis 20 Mal im Jahr bricht er seither mit Hilfstransporten auf. “Auslandsdienst muss man leben. Nur wenn ich bei den Menschen direkt vor Ort bin, kann ich sehen, wo sie der Schuh drückt”, sagt Lieb. Sein außergewöhnliches Engagement hat ihm jetzt eine besondere Ehre eingebracht: Er wurde als einer von wenigen Deutschen als Mitglied in den Vitézi Rend (zu Deutsch: Orden des Standes der Tapferen) in Budapest aufgenommen. Die feierliche Zeremonie fand in der bis auf den letzten Platz gefüllten Franziskanerkirche am “Ferenciek tere” statt. Dort hat ihm der Generalkapitän des Ordens, János vitéz Molnár-Gazsó, das Schwert auf die Schulter gelegt und ihn somit in den Orden aufgenommen. Ab sofort darf er das Abzeichen des Ordens an seiner Kleidung tragen.

Begleitet wurde Karl Heinz Lieb vom Deutschen Residenzkapitän (Székkapitány Németország) des Vitézi Rend, der auch seine Patenschaft für die Aufnahme in den Orden übernommen hat. Stefan vitéz Simon lebt in Schwerte und ist selbst aktiver Malteser im Auslandsdienst. Zusammen haben und werden die beiden noch viele Projekte in Ungarn und der Karpatenukraine durchführen. “Wir streben eine strategische Partnerschaft zwischen den Maltesern und dem Vitézi Rend an, um den Bedürftigen vor Ort schnell und zielgerichtet zu helfen. Das Motto der Malteser ist hier genau richtig: weil Nähe zählt! Durch die großartige Unterstützung von Karl Heinz Lieb haben wir den Grundstein für eine karitative Gruppe des Ordens gelegt”, so Stefan Simon, dessen Tochter Lara Josephine bei der Zeremonie als Kadettin aufgenommen wurde. Sie wird den Titel mit der Vollendung des 18. Lebensjahres von ihrem Vater erben. Auch Lara beginnt mit ihren erst acht Jahren schon mit der karitativen Arbeit. Sie hat ein Projekt für bedürftige Schulkinder im Ausland in ihrer Schule ins Leben gerufen.

“Diese Auszeichnung gebührt nicht mir allein! So viele haben sich engagiert, damit wir den Menschen helfen konnten. Malteser aus verschiedenen Ortsgliederungen waren dabei und natürlich unsere Partner vor Ort”, betont Karl Heinz Lieb. Zusammen mit Malteser Kollegen aus Paderborn und Geseke initiierten die Hövelhofer Malteser um Karl Heinz Lieb Hilfstransporte in die ungarische Stadt Debrecen. Aus dem Engagement entwickelte sich 1994 die Städtepartnerschaft zwischen Paderborn und Debrecen.

In der Stadt Ozd halfen die Malteser unter anderem bei der Errichtung einer Armenküche, in der täglich 80 Essen ausgegeben werden. Allein im Jahr 2016 wurden Lebensmittel, die von heimischen Unternehmen gespendet wurden, im Wert 725.000 Euro in Kooperation mit den Orden des HL. Ladislaus und den Ordo Militaris Teutonicus nach Ungarn transportiert. Mit einem großen LKW machen sie sich regelmäßig auf den Weg und versorgen Monat für Monat in Ungarn Familien mit Essen. Dabei arbeiten sie mit dem Malteser Orden, der Caritas und den Malteser Gliederungen vor Ort zusammen.

Hilfe zur Selbsthilfe

Eine besondere Partnerschaft pflegen die Malteser auch mit der Stadt Tiszanána, in der die Arbeitslosenquote über 60 Prozent beträgt. Dort haben die Malteser um Karl Heinz Lieb dabei geholfen, Mittel bei der Europäischen Union zu beantragen. So konnte eine Schule, ein Kindergarten und eine angeschlossene Großküche gebaut werden. Auch arme Menschen können sich dort täglich kostenfrei Lebensmittel abholen. Karl Heinz Lieb betont: “Hinfahren, Abladen und tschüss sagen – das funktioniert nicht. Uns ist der partnerschaftliche Charakter wichtig. Das bedeutet: Wir sprechen uns mit unseren Partnern vor Ort ab und entscheiden gemeinsam.”

Die Ehrung von Karl Heinz Lieb bezieht sich auch auf seine Leistungen im Nachbarland Ukraine. Bereits im Jahr 1990 haben die Malteser in Kreis Mukacewo ein Waisenhaus, in dem 157 Kinder leben, kernsaniert und erweitert. “Vorher gab nicht einmal Toiletten in dem Gebäude”, erinnert sich Lieb. Im Zuge der Renovierung wurde auch die Turnhalle saniert. Auch beim Bau eines Altenheims in Pausching und eines Ärztehauses mit Zahnarztpraxis in Schönborn waren die Malteser beteiligt.

Die Ehrung von Karl Heinz Lieb war in vielerlei Hinsicht etwas ganz Besonderes: Den Statuten gemäß sind keine Fahnen anderer Organisationen bei der “Vitézavatás” (Ritterschlagungszeremonie) in der Franziskanerkirche vorgesehen. Doch für die Malteser wurde eine Ausnahme gemacht und extra eine Fahnenhalterung angefertigt.

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