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Kultur

Leon Windscheid aus Münster gewinnt 1 Million Euro – Weg frei für die “MS Günther”

Leon Windscheid (27) aus Münster ist der 14. Millionär in der Geschichte von "Wer wird Millionär?" (inklusive 3 Promi-Millionäre) – Herzlichen Glückwunsch – und nicht nur zur Million, denn der frischgebackene Millionär hat am Dienstag Geburtstag!

In der Sendung vom Montagabend musste Leon Windscheid nur noch eine Frage – die alles entscheidende – richtig beantworten. Allerdings brauchte der Doktorand und Eventveranstalter nahezu 35 Minuten dafür. Er hatte keine Joker mehr und auch wenn er früh einen vielversprechenden Ansatz hatte, war er sich erst nach längerer Zeit sicher, dass C die richtige Antwort auf die Millionenfrage sein muss: "Aus insgesamt wie vielen Steinchen besteht der klassische von Ernö Rubik erfundene Zauberwürfel?" A: 22; B: 24; C: 26; D: 28.

Leon: "In so einer Situation kann man sich nicht ganz sicher sein. Die Aufregung ist viel zu groß. Aber ich war mir am Ende so sicher, dass ich es mir nie verziehen hätte, es nicht zu riskieren und habe C gesagt. Ich habe lange an der Lösung gearbeitet. Zuerst war ich komplett auf dem Holzweg, weil ich Zauberwürfel größer in Erinnerung hatte. Nach sehr viel "Handarbeit" und dem Prüfen aller Möglichkeiten, stand mein Entschluss dann aber fest. Und dann habe ich es mit allen Konsequenzen durchgezogen." [lacht]

Warum Leon neben der Million auch noch den Anzug von Günther Jauch mit nach Hause nahm, warum er als Kind einen Zauberwürfel auseinanderbaute, und was er nun mit dem gewonnenen Geld machen will – in unserem Interview.

Wann haben Sie das mit der Million realisiert?

Ich kann es noch immer gar nicht glauben. Eine Eins mit sechs Nullen. Das fühlt sich an, wie in einem ziemlich verrückten Traum. Das Ganze muss ich erstmal verdauen, denn damit hatte ich natürlich nie gerechnet. Selbstverständlich investieren wir einen Teil des Geldes in die Eventfirma von meinem Bruder und mir. Ich werde erst meine Freundin und dann meine Familie zu Reisen an den Golf von Guinea auf die Urwaldinseln São Tomé und Príncipe einladen. Außerdem werde ich an zwei Projekte in Münster (Flüchtlingshilfe und Boostrapper e. V.) und an eines in meiner Heimatstadt Solingen (Flüchtlingshilfe) spenden!

Das Geld macht es mir möglich, meinen Traum vom eigenen Buch zu verwirklichen. Ich liebe die Psychologie und werde darüber schreiben, wie jeder mit kleinen Psychotricks sein eigenes Gehirn austricksen kann. Denn Psychotricks verdanke ich extrem viel. Jetzt auch noch eine Million Euro [lacht]. Was mir schon vor der Bewerbung klar war, auch im unwahrscheinlichen Fall, dass ich die Million hole, mache ich erstmal gar nichts anders. Was ich mache, liebe ich und mache es mit Herzblut. Daran ändert Geld sicher nichts.

Wie haben Sie die Million gefeiert?

Gemeinsam mit meiner Freundin und meinen Eltern bin ich nach der Aufzeichnung zu McDonald’s gefahren. Nach der Show war ich so fertig und ausgelaugt, dass ich erstmal ganz viel Zucker brauchte. Also Milkshakes, Burger und Pommes Mayo vom Tablett. Zu Hause hat’s dann nicht mal mehr für Sekt gereicht. Ich war einfach nur k. o. und bin ins Bett gefallen. An Schlaf war leider nicht zu denken. Ich war noch so durcheinander mit den Gedanken, dass ich die ganze Nacht eine Doku über Flugzeugträger geguckt habe. Für die richtige Party habe ich aber alle meine Freunde nach Münster in einen Club eingeladen. Dort feiern wir Mitte Dezember meinen Geburtstag und die Million nach. Haben Sie Günther Jauchs Anzug noch?

Haben Sie Günther Jauchs Anzug noch?

Günther Jauch hat mir am Ende der Show seinen Anzug versprochen und zu seinem Wort gestanden! Das Jackett hatte er mir schon in der Show gegeben. Als alles vorbei war, durfte ich dann in seine Umkleide. Ohne Umschweife zog der Quizmaster sich bis auf die Unterhose aus und gab mir zum Jackett noch Hemd, Hose, Gürtel und Krawatte. Günther Jauch in Unterhose zu sehen war lustig, etwas ungewohnt [lacht] und hat mich an meine Vorbereitung auf die Show erinnert. Die Krawatte werde ich als Andenken behalten. Der Anzug wird zu Weihnachten für einen guten Zweck, zugunsten der Flüchtlingshilfe in Münster, versteigert.

Warum baut man als Kind einen Zauberwürfel auseinander?

Ich war immer schon neugierig und wollte wissen, wie die Dinge funktionieren. Als Kind habe ich jedes Krabbeltier in mein Lupenglas geworfen, versucht Kaulquappen im Einmachglas zu züchten und tiefe Löcher gegraben, um zu sehen, was da wohl kommt. Den Zauberwürfel habe ich als Kind auseinandergenommen, um meinem Bruder einen Streich zu spielen. Ich wollte den Würfel so wieder zusammenbauen, dass alle Farben an der richtigen Stelle sind. Das hat natürlich nicht geklappt. Der Würfel war danach kaputt und mein schändliches Vorhaben entlarvt [lacht].

Wie holt man die Million?

Es gibt, glaube ich, kein Patentrezept. "Wer wird Millionär?" ist eine Spielshow. Und Spiel heißt auch Glück. Ich hatte Glück mit manchen Fragen und Pech mit anderen. Manche Antworten wusste ich oder konnte sie mir herleiten, bei anderen brauchte ich die Hilfe der Joker. Woran ich als Psychologe aber ganz fest glaube ist, dass man sein Glück oder Pech in einer Quizsendung durch richtiges Training stark beeinflussen kann. Man hat sein Schicksal quasi ein bisschen selbst in der Hand. Mir hat es extrem geholfen, mich vorher auf die Aufregung vorzubereiten. Ich habe trainiert, mit Psychotricks den Stress auf dem Stuhl zu bezwingen und einen klaren Kopf zu bewahren. Es ist außerdem unglaublich wichtig, Günther Jauch einzubeziehen. Ohne seine Hände hätte ich mir den Zauberwürfel für die Millionenfrage nur schwer vorstellen können. Als Vollprofi hilft er einem außerdem, schon allein durch seine Ausstrahlung, cool zu bleiben und mit kleinen Witzeleien das Ganze nicht zu verbissen anzugehen.

Konnten Sie als Psychologe in Günther Jauchs Gesicht lesen?

Psychologie ist eine Wissenschaft und Gesichter lesen gehört, wie Handlesen, eher auf den Jahrmarkt. Auch ich als Psychologe konnte Günther Jauchs Gesicht also nicht lesen. Trotzdem sensibilisiert einen das Psychologiestudium natürlich für bestimmte Arten von Reaktionen. Man ist geschult darin, sein Gegenüber einzuschätzen. Günther Jauch ist allerdings eine ganz harte Nuss. Wenn es drauf ankommt, verzieht der Quizmaster keine Miene.

Als es darum ging, die Millionenfrage aufzulösen, habe ich aber einen kurzen Schimmer Freude schon in seinen Augen gesehen, kurz bevor es dann mit Feuerwerk und Konfetti hieß "C ist richtig"!

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