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Paderborn

Kirche, wie wir sie nicht kennen

Paderbornerinnen lernen in Lettland und Island das Leben von Christen in der absoluten Minderheit kennen

Nach dem Abitur oder während des Studiums eine Zeit lang ins Aus­land gehen, einen Sprachkurs machen oder per Work-and-Travel durch das Land ziehen, das machen viele Jugendliche. Magdalena Balks aus Sennelager, Catharina Vonnahme aus Brenken und Laura Schleimer aus Winterberg aber haben sich für ein ganz besonderes Auslandsprojekt entschieden. Sie lernen mit dem Bonifatiuswerk eine gänzlich andere Seite der katholischen Kirche in Island und Lettland kennen.

Magdalena Balks geht ab dem 1. Juli für drei Monate ins Bistum Reykja­vik nach Island und wird dort die Arbeit von Ordensschwestern unter­stützen. Während der ersten zwei Monate wird sie bei den Schwestern von Mutter Teresa in Reykjavik aushelfen, die unter anderem jeden Morgen ein Frühstück an Bedürftige ausgeben. “Ich habe gerade Abi­tur gemacht und möchte die Zeit danach nutzen, um eine ganz andere Lebenswelt kennenzulernen. Island ist ein Land, das mir vollkommen unbekannt ist, mich jedoch sehr reizt kennenzulernen. Dass ich dabei mein soziales Engagement einsetzen und helfen kann etwas Gutes zu tun, freut mich sehr”, beschreibt Balks ihre Intention nach Island zu gehen. Den September wird sie anschließend in Akureyri bei den Kar­melitinnen verbringen. In der von ihnen geleiteten Kinderkrippe wird Magdalena Balks helfen, Kinder bis zu einem Alter von zwei Jahren zu betreuen. “Einzig wegen der Sprache mache ich mir ein paar Gedanken, denn Isländisch ist ein bisschen kompliziert. Bisher habe ich einige Vokabeln und ein paar einfache Sätze gelernt, doch, wenn ich erstmal in Island bin, wird das schon werden”, hofft Balks.

In Island sind gerade einmal 3,25 Prozent der Einwohner katholisch. Etwa die Hälfte von ihnen sind geborene Isländer, die andere Hälfte kommt überwiegend aus Polen, den Philippinen und Lateinamerika.

Catharina Vonnahme und Laura Schleimer gehen gemeinsam am 31. Juli nach Riga in Lettland ins Kloster zu der Dominikanerinnen von Betha­nien. Diese betreiben eine Sonntagsschule und eine Kleiderkammer für Bedürftige, zudem betreuen sie Inhaftierte des Frauengefängnisses und deren Kinder seelsorglich. “Ich bin sehr gespannt, was in Riga auf mich zukommt. Die Uhren ticken dort noch ganz anders als in Deutsch­land, hat uns eine der Schwestern berichtet. Das Leben ist nicht nur viel konservativer, auch soziale Armut ist weit verbreitet”, erklärt Catharina Vonnahme ihre ersten Eindrücke. Auch die lettische Sprache ist nicht einfach zu erlernen. “Da ich noch nie Jemanden Lettisch habe sprechen hören, ist es schwer den Klang der Sprache zu erfassen. Die meisten Buchstaben werden zwar so ausgesprochen, wie sie geschrieben wer­den, doch eine andere Endung eines Wortes kann den Sinn dessen komplett verändern”, erzählt Laura Schleimer. Im November geht es für beide dann zurück nach Deutschland.

Das kirchliche Leben und der Glaubensalltag in Lettland unterscheiden sich grundlegend, denn katholische Einrichtungen oder Kirchen gibt es nur sehr wenige. Die Gläubigen, die dort leben, müssen oft weite Distan­zen hinter sich bringen, um einen Gottesdienst oder das einzige katho­lische Gymnasium im Land besuchen zu können. Das Bonifatiuswerk unterstützt in der Minderheit lebende Katholiken auf vielfältige Weise und fördert auch die Praktika von Catharina Vonnahme, Laura Schleimer und Magdalena Balks finanziell.

Das Bonifatius-Praktikanten-Programm

Das “Bonifatius Praktikanten-Programm” ist ein Kooperationsprogramm zwischen dem Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken e.V. in Pader­born / Deutschland, dem Newman Institut in Uppsala / Schweden, einer Hochschule für Theologie, Philosophie und Kulturwissenschaften und den zusammenwirkenden Bistümern und Institutionen.

Das Programm richtet sich an engagierte junge Menschen, die Interesse haben, Land und Leute sowie die Situation der Katholiken in der Diaspo­ra in Nordeuropa, Estland und Lettland kennen zu lernen. Zudem kön­nen sie ihre interkulturellen Kompetenzen weiter ausbauen, auch dient es ihrer Persönlichkeitsbildung.

Pfarrgemeinden und kirchliche Einrichtungen erhalten durch den Ein­satz der Praktikanten Unterstützung in ihrer Arbeit. So bietet sich die Möglichkeit, jungen Menschen direkt und unmittelbar kirchliches Leben in der Diaspora zu vermitteln. Des Weiteren ist dieses Projekt keine “Einbahnstraße”, denn die gemachten Erfahrungen werden in die Arbeit des Bonifatiuswerkes eingebracht.

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