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Sport

Comeback-Mann Tommy Haas im Gespräch

"Für Turniere wie die Gerry Weber Open quält man sich in den langen Trainingsmonaten"

  • "Es ist ein Turnier, das wir Spieler leben"
  • "Der Sieg gegen Federer hier 2012, das war einer größten Siege überhaupt in meiner Karriere" 
  • "Tennis wird immer Teil meines Lebens bleiben"

HalleWestfalen. Er kann seine Comebacks selbst "kaum noch zählen", das ewige Verletzungspech und die immer neuen Anläufe zurück ins Profitennis. Doch so viel steht fest: Mit seinen 37 Jahren ist er weiter und wieder da im Wanderzirkus der Berufsspieler, Tommy Haas, der deutsche Marathon-Mann. Bei den 23. GERRY WEBER OPEN startet Haas mit einem sogenannten Protected Ranking (ATP 25) im Hauptfeld – es ist nach dem Stuttgarter Mercedes Cup der zweite Einsatz nach der langwierigen Schulterverletzung, die den gebürtigen Hamburger für über ein Jahr zur Pause zwang. "Für diese Momente, ein deutsches Turnier, die deutschen Fans, die tolle Atmosphäre – habe ich hingearbeitet. Das wollte ich alles noch einmal erleben", sagt Haas.

Gegenüber dem Pressedienst der GERRY WEBER OPEN äußerte sich Haas zu dem Turnier, zu seiner Karriere, seiner Zukunft auf der Tour und zu seiner Zukunft nach dem Tennis.

"Tommy Haas über seine Rückkehr zu den GERRY WEBER OPEN: "Es ist ein Turnier, das wir Spieler lieben. Alles ist in Laufdistanz, nur kurze Wege zum Training, zum Fitnessraum, zu den Matches. Für diese Momente quält man sich bei seinem Comeback, wieder raus auf einen vollen Centre Court zu gehen, diese Atmosphäre zu erleben, die Begeisterung der Fans zu spüren."

Tommy Haas über seine Turniererinnerungen: "Der Sieg hier gegen Federer im Finale 2012, das war einer der größten Siege überhaupt in meiner Karriere. Ein Tag, ein Erlebnis, das ich nie vergessen werde. Ich habe hier eigentlich immer gutes Tennis gespielt, sicher auch, weil ich mich hier so wohl fühle."

Tommy Haas über seinen Erstrundengegner Andreas Seppi: "Ein sehr gefährlicher Gegner, der solide spielt, den Ball sehr flach hält, der dir wenig Tempo gibt. Vor vier Jahren, bei meinem Comeback damals, spielte ich in Halle das zweite Turnier – und traf auf Seppi. Ich habe in drei Sätzen verloren, ziemlich unglücklich. Auch 2006 spielte ich in Halle gegen ihn, da habe ich aber klar gewonnen. Das wird eine harte, harte Nuss. Und ich hoffe, dass die Schulter hält und durchhält."

Tommy Haas über seinen Gesundheitszustand: "Ich spielte seit drei Monaten sehr gutes Tennis, es läuft wirklich sehr flüssig und gut. Nur der Aufschlag ist halt ein Problem, da kann ich nicht mit dem Speed servieren, den ich will. Da muss ich mir eben auch Geduld geben. Ich sehe es so: Ich hatte zwar viele Verletzungen, aber ich habe trotzdem auch immer wieder eine Chance bekommen. Auch jetzt, mit 37 Jahren noch einmal. Und diese Chance will ich nutzen."

Tommy Haas über die Trainingsmonate und die ATP-Matches: "Nichts kann dir ein richtiges Match ersetzen. Du kannst im Training noch so viel üben, aber wenn es dann in einem Spiel 4:4 steht und du Breakball gegen dich hast, dann ist es halt was ganz anderes. Dann rast dein Herz, dann geht der Puls schneller, dann wird vielleicht auch der Arm schwer. Insofern muss ich mich jetzt da rantasten, Matchpraxis sammeln. Und mit Siegen neues Selbstbewusstsein aufbauen."

Tommy Haas über seine Karriereperspektive: "Ich habe ja bis zum Frühjahr 2016 ein geschütztes Ranking in der Weltrangliste, das ermöglicht mir den Start bei wichtigen Turnieren – und bei Turnieren, wo ich selbst auch gerne spielen will. Danach muss man für sich selbst eine Bilanz aufmachen, sehen, wo man steht, wie sich die Dinge entwickelt haben." Tommy Haas über die Zeit nach dem Tennis: "Ich denke, Tennis wird immer ein Teil meines Lebens bleiben. Ich kann mir vorstellen, jüngeren Spielern zu helfen, sie zu unterstützen. In welchem Rahmen das alles passieren kann, ist noch offen.

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