Bertelsmann-Stiftung: Studie zu Asylverfahren
Düsseldorf. Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) begrüßt das Vorhaben der Bundesregierung, die Zahl der Mitarbeiter im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zu erhöhen und damit auf die wachsende Zahl der Asylbewerberinnen und -bewerber zu reagieren. Es sei Zeit, den Arbeitsmarkt für Asylbewerber grundsätzlich zu öffnen und letzte Hürden aus dem Weg zu räumen, so NRW-Landesgeschäftsführer Herbert Schulte vom BVMW:
"Schwebende Asylverfahren bedeuten für die Betroffenen einen unhaltbaren Stillstand. Das Leben wird zur Hängepartie. Es ist unsere Pflicht, gerade jungen Menschen einen Zugang zu Ausbildungsinstitutionen zu eröffnen und das Jobpotenzial Erwerbsfähiger zu überprüfen.
Es muss uns gelingen, stabile Strukturen zu schaffen, Assistenzhilfen zu institutionalisieren und Deutschland so als humanitären und wirtschaftlich erfolgreichen Standort zu etablieren. Die Entscheidung der nordrhein-westfälischen Landesregierung, zusätzliche Deutschlehrer einzustellen, um Kommunikationsbarrieren aus dem Weg zu räumen, ist daher unbedingt zu begrüßen."
Konjunkturell stünden die Zeichen auf Wachstum. Der Mittelstand spüre, so Schulte, in mancher Region seit einiger Zeit sogar wachsenden Fachkräftemangel. Der werde sich in Zukunft beschleunigen und das Wachstumspotenzial der deutschen Wirtschaft empfindlich einschränken: "Wir haben die Chance, unsere ökonomische Stärke einzubringen und in Europa mit gutem Beispiel voranzugehen. Beschleunigte Asylverfahren und eine grundsätzliche Erwerbserlaubnis sind unbedingte Voraussetzungen. Die bislang gültige Nachrangigkeitsprüfung muss dringend abgeschafft werden. Die Entscheidung einer Jobaufnahme fällt vor Ort, zwischen Bewerbern, Unternehmen und Arbeitsagenturen, die die Lage am besten einschätzen können. Das Gesetzeswerk muss dem Rechnung tragen", so Schulte.
