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Delbrück

Kritik an Tierpark Nadermann wegen Schimpansen-Export nach China

Tierrechts- und Artenschutzverbände wollen Verkauf der Tiere verhindern

Delbrück / Stuttgart. Der Delbrücker Tierpark Nadermann will seine zwei Schimpansen an einen chinesischen Safaripark in Guangzhou verkaufen. Entsprechende Genehmigungsanträge des Privatzoos sind bereits beim Bundesamt für Naturschutz eingegangen. Mit einem gemeinsamen Schreiben und einer Online-Petition wenden sich die Tierrechts- und Artenschutzorganisationen Great Ape Project, Pro Wildlife, animal public und PETA Deutschland e.V. an den Tierparkbetreiber Reinhold Nadermann sowie an die zuständigen Aufsichtsbehörden, um den Verkauf der Tiere nach China zu stoppen. Es ist zu befürchten, dass die Menschenaffen dort unter katastrophalen Bedingungen gehalten werden und den strapaziösen Transport nicht unbeschadet überstehen.

Die Organisationen appellieren deshalb an die Tierpark-Verantwortlichen, die Schimpansen in die renommierte niederländische Auffangstation AAP zu überführen, wo bereits ein Platz für sie arrangiert wurde. Der Privatzoo lehnt diese Kooperation bisher ab. Des Weiteren sind alle Interessierten aufgefordert, die Petition gegen den Export der Tiere mit ihrer Unterschrift zu unterstützen.

"Safariparks in Guangzhou sind dafür bekannt, Schimpansen für den Tourismus zu missbrauchen und in schlimmsten Verhältnissen zu halten", so Dr. Sandra Altherr, Biologin bei Pro Wildlife e.V.

"Viele Jahre lang hat der Tierpark Nadermann die Menschenaffen unter katastrophalen Bedingungen gehalten und Profit aus ihnen geschlagen", ergänzt Dr. Colin Goldner vom Great Ape Project. "Die Schimpansen sollten wenigstens einen schönen Lebensabend in der Auffangstation AAP verbringen können. Reinhold Nadermann ist es den Tieren schuldig, ihnen dabei nicht im Weg zu stehen."

In China gibt es kein Tierschutzgesetz. Das Land ist seit Jahren wegen des oft grausamen Umgangs mit Tieren in den Schlagzeilen. Beispielsweise unterziehen viele chinesische Zoos ihre Tiere für Showauftritte einer brutalen Dressur. Auch in einem Safaripark in Guangzhou gibt es solche Zirkusshows mit Schimpansen, bei denen die Tiere unter anderem gezwungen werden, in einem sogenannten "Todesrad" aufzutreten.

Nadermann muss die Menschenaffen abgeben, da der Privatzoo die behördlich vorgeschriebenen Mindesthaltungsstandards nicht erfüllen kann. Im Tierpark werden die beiden Schimpansen bisher in einem kleinen Käfig gehalten. Die karge Einrichtung bietet den intelligenten Menschenaffen kaum Kletter- und Beschäftigungsmöglichkeiten. Während der Winterzeit ist der Park geschlossen und die Tiere sind in einem düsteren, heruntergekommenen Innenkäfig untergebracht. Nach vielen Jahren unter tierquälerischen Bedingungen weisen die Menschenaffen Symptome schwerer psychischer Störungen auf. Bewegungsmangel sowie die Fütterung mit Pommes frites und Süßigkeiten durch Besucher haben die beiden Schimpansen übergewichtig werden lassen.

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