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Politik&Gesellschaft

Skandalöse Geschichtsklitterung

Paderborner Aktionsbündnis übt scharfe Kritik an Namensbeibehaltung der "Rommel-Kaserne"

Ein breites Paderborner Aktionsbündnis aus dem Linkem Forum, der Initiative gegen den Krieg, der Linksfraktion/Offene Liste, Pax Christi, Attac Paderborn und dem Projektbereich Eine Welt der Universität Paderborn übt scharfe Kritik an der Beibehaltung des Namens "Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne" in Augustdorf. Das Bündnis hatte sich unlängst gebildet, um mit einer Veranstaltungsreihe unter dem Titel "Kino der Angst" über die Macht der Bilder bei der Militarisierung der Gesellschaft aufzuklären.

Es sei schlimm genug, dass in der Kaserne in Augustdorf Kindern das Panzerfahren schmackhaft gemacht werde. Dass dies nun aber weiterhin unter dem Banner von Hitlers "Lieblingsgeneral" Erwin Rommel geschehe, der sein Leben in den Dienst der Wehrmacht und der Verbreitung von Tod und Verwüstung unter der NS-Flagge gestellt habe, sei ein Skandal, sagt Paul Weitkamp, Vorsitzender des Linken Forums Paderborn.

"Entgegen ihrer Ankündigung, Kasernen mit Namen von Wehrmachtsoffizieren umzubenennen, hat Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen beim "Tag der Bundeswehr" in Augustdorf die Beibehaltung des Kasernennamens verkündet."

Von der Leyen rückte zur Begründung den Wehrmachtsgeneral in die Nähe zu den Hitlerattentätern um den Grafen von Stauffenberg. "Das ist eine nicht hinzunehmende Geschichtsklitterung und zeigt, dass sich die Bundeswehr von ihrer Wehrmachtsvergangenheit weiterhin nicht zu lösen imstande ist – trotz aller gegenteiligen Bekundungen", meint auch Carsten Schmitt, Pressereferent beim Linken Forum.

“Nach meinem Wissensstand hat Rommel engstirnig militaristisch gedacht. Als Vorbild für eine kritische Haltung junger Menschen oder gar für Demokratie taugt Rommel darum in keinem Fall", analysiert Manfred Jäger von der Paderborner Initiative gegen den Krieg. Rommel habe sich bedingungslos und – trotz offensichtlicher politischer Naivität – in vollem Bewusstsein für Hitlers "totalen Krieg" eingesetzt. Dabei habe Rommel den völkerrechtswidrigen Bruch mit den Bestimmungen der Genfer Konvention, Zwangsarbeit und Versklavung betreffend, gerechtfertigt.

Am "Tag der Bundeswehr" am 10. Juni 2017 sei zahlreichen Besuchern die “modernsten Waffen” zum Anfassen auf der “Bundeswehr-Safari” in Augustdorf präsentiert worden, so Dr. Thomas Schroedter vom Projektbereich Eine Welt der Universität Paderborn. "Handelt es sich da um die Fußstapfen des "Wüstenfuchses", in die die Bundeswehr-Safari treten will?" Aktuell befinde sich die Bundeswehr in fünfzehn Auslandseinsätzen, die Mandate für Mali und Somalia seien erst kürzlich verlängert worden. "Wollen wir das hinnehmen? Anstelle der Förderung einer Interventionsarmee gilt es eine präventive Friedenspolitik zu etablieren, die auf allen Ebenen der Friedensbildung beginnt."

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