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Geschichte

Die Welt im Wandel

Westfälischer Forschungsergebnisse fließen in ein neues Standardwerk über das Ende der Eiszeit ein

Olpe (lwl). Sein Wissen als Experte für die Alt- und Mittelsteinzeit ist begehrt. Insbesondere aber für die Klima- und Umweltveränderungen der letzten Eiszeit ist Prof. Dr. Michael Baales Fachmann. Seine Forschungen, die er Archäologe des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) seit fast 15 Jahren begleitet, trugen zu neuen Erkenntnissen in diesem Forschungsbereich bei. Die sind jetzt in eine Publikation über das Ende der Eiszeit eingeflossen.

"Welt im Wandel" lautet der Titel des 112seitigne Buches, das Baales zusammen mit Prof. Dr. Thomas Terberger vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege als Sonderheft der Zeitschrift "Archäologie in Deutschland" herausgegeben hat. Mitautoren sind weitere namhafte Forscher, die neue Forschungsergebnisse und Methoden über das "Leben am Ende der letzten Eiszeit" aus allen Forschungsschwerpunkten in Südskandinavien, Nordwest- und Mitteleuropa, und damit auch aus NRW und Westfalen zusammengetragen haben. So ist ein wissenschaftlicher Überblick für ein breites Publikum über ein Thema entstanden, das angesichts des viel diskutierten Klimawandels aktuell ist.

Veränderungen von Klima und Umwelt sind bezogen auf die Erd- und Menschheitsgeschichte kein ungewöhnliches Phänomen. Die Ursachen allerdings waren vor rund 15.000 Jahren andere, beeinflusst von der Veränderung der Sonneneinstrahlung und lokalen Ereignissen wie dem Ausbruch gigantischer Eisstauseen. "Klimawandel gab es zu allen Zeiten", betont Baales, "und sie sind heute sogar weniger spektakulär als am Ende der letzten Eiszeit, als sich die Phase von wiederholten dramatischen Klimaveränderungen sogar über 3.500 Jahre hinzog". Eine Betrachtung der zurückliegenden Entwicklungen und Einflüsse auf den Menschen lohnt sich also allemal für alle, die den aktuellen Wandel verstehen wollen.

Denn die Klimaveränderungen hatten bereits zum Ende der letzten Eiszeit teils dramatische Folgen für die Menschen. Bewegten die sich zuvor als Jäger in kargen Kältesteppen, hatten sie es mit einer Landschaft zu tun, die sich allmählich in Wälder verwandelte.

Auch die Tierwelt veränderte sich. Riesenhirsche und Rentiere lösen Wollnashörner, Mammuts und Höhlenlöwen ab. Der Hund als Gefährte des Menschen taucht auf, Pfeil und Bogen werden zu bevorzugten Jagdinstrumenten. Gleichzeitig haben die Menschen die Muße, sich künstlerisch mit Bernsteinen oder Braunkohle, mit Knochenschnitzereien und Malereien auszudrücken. Begräbnisformen, Genetik, die Entwicklung der Kulturformen, Kommunikationswege und die Routen der Pioniere, besondere Fundplätze und besonderer Forscher: Die Publikation geht dem Wandel am Ende der Eiszeit in den unterschiedlichsten auf den Grund.

Dazu tragen Beispiele und aktuelle Forschungsergebnisse aus Westfalen bei. Ein Rentiergeweih aus Castrop-Rauxel, Riesenhirsch-Artefakte aus Herne und Paderborn-Sande, Funde vom "Hohlen Stein" bei Kallenhardt oder auch aus der Blätterhöhle zählen dazu.

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